Beruf Betriebswirt: Alles über Jobs, Gehalt, Ausbildung

von Monster Contributor

von Martin Kinkel

Was macht ein Betriebswirt?

Die Bezeichnung "Betriebswirt" ist eigentlich ein Überbegriff für eine spezielle Ausbildung mit kaufmännischem Schwerpunkt auf der Ebene des Betriebs oder Konzerns. Für die konkrete Arbeit eines Betriebswirtes kommt es meist auf die Vertiefungs- oder Schwerpunktfächer der jeweiligen Ausbildung und die Branche des jeweiligen Betriebs an.

Betriebswirte gibt es in der gesamten Wirtschaft, und zwar in fast allen Abteilungen oder Tätigkeiten mit wirtschaftlichem Bezug: Einkauf, Buchhaltung und Controlling, Finanzierung, Logistik, Investitionen, Produktmanagement, Beteiligungsmanagement, Personal, Steuern usw. Die dort beschäftigten Betriebswirte haben sich in ihrer Ausbildung meist auf diese Bereiche spezialisiert und entsprechendes Wissen erworben.

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So kümmert sich ein Betriebswirt im Einkauf um die Einholung und den Vergleich von Angeboten, die rechtzeitige, ausreichende und möglichst günstige Beschaffung von Waren und Dienstleistungen. Ein Betriebswirt in der Personalabteilung ist mit Einstellungen, Lohn- und Gehaltsabrechnungen, Aus- und Weiterbildung, Kündigungen und dem Erstellen von Zeugnissen beschäftigt, und ein Betriebswirt in der Logistik optimiert z. B. den Transport vom Lieferanten zum eigenen Unternehmen oder zwischen verschiedenen Standorten eines Unternehmens.

Welche Kenntnisse benötigt ein Betriebswirt?

Wie in jedem kaufmännischen Beruf ist zunächst einmal ein guter Umgang mit Zahlen und Fakten nötig. Betriebswirte verfügen weiterhin über breites betriebswirtschaftliches Grundwissen, also Preis- und Absatzgestaltung, Marketing, Rechnungswesen oder Betriebsorganisation usw. Dazu kommen immer auch rechtliche Kenntnisse, die teilweise von den jeweiligen betriebswirtschaftlichen Schwerpunktfächern abhängen, z. B. Kauf- und Vertragsrecht oder Arbeitsrecht. Einige betriebswirtschaftliche Fächer sind sogar sehr stark von Rechtsvorschriften geprägt, so Bilanzierung und Steuern. Die meisten Ausbildungswege zum Betriebswirt vermitteln auch volkswirtschaftliches Grundwissen.

Für die alltägliche Arbeit sind vor allem Kenntnisse zum jeweiligen Arbeitsschwerpunkt und den zugehörigen Nachbarfächern gefragt: So ist es für Betriebswirte im Marketing hilfreich, neben Marketing-Fachwissen auch volkswirtschaftliche Analysen zu verstehen (um z. B. Absatzpotentiale einschätzen zu können) oder vertieftes Statistikwissen zu haben (um z. B. die Auswertung eines Produkttests nachvollziehen zu können). Für einen Betriebswirt im Personalbereich sind diese Kenntnisse oft zweitrangig – hier kommt es vorrangig auf Spezialwissen im Arbeitsrecht oder zu Gesprächstechniken und Mitarbeiterführung an.

Der Beruf des Betriebswirts ist auch bekannt als ...

Je nach Ausbildung gibt es z. B. den "Diplom-Kaufmann" oder den "Diplom-Ökonom", in neuerer Zeit erhalten viele Betriebswirte einen Bachelor oder Master. Zudem gibt es je nach Ausbildungsweg auch entsprechende Zusätze zum Titel selbst wie "Diplom-Betriebswirt (FH)" für den Abschluss an einer Fachhochschule oder "Betriebswirt (VWA)" für eine erfolgreiche Prüfung an einer Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie. Im englischen Sprachraum oder als Weiterbildung wird auch der MBA ("Master of Business Administration") vergeben.

Welches sind die Ausbildungswege zum Betriebswirt?

Neben dem "klassischen" Weg eines Betriebswirtschaftsstudiums an einer Universität oder Fachhochschule werden Betriebswirte zunehmend in dualen Studiengängen ausgebildet, bei denen eine betriebliche Bildung mit einem Studium an einer dualen Hochschule (früher: Berufsakademie) kombiniert wird. Dabei sind die Schwerpunkte in der Regel an der Branche des Ausbildungsbetriebs orientiert, also "Bankbetriebslehre" beim dualen Studenten einer Bank oder "Logistik" beim dualen Studenten eines Transportunternehmens. Bei hervorragenden Akademikern ist auch eine Promotion zum "Dr. rer. pol." möglich.

Außerdem gibt es nach einer erfolgreichen fachfremden Ausbildung eine Weiterbildung zum Betriebswirt, z. B. an den Verwaltungs- und Wirtschaftsakademien (VWA) oder durch die Handwerkskammern. So können z. B. Handwerksmeister mit dem "Betriebswirt (HWK)" eine Zusatzqualifikation erwerben, um damit einen Betrieb auch unter kaufmännischen Aspekten erfolgreich zu führen.

Können Quereinsteiger Betriebswirt werden?

Ja, berufsbegleitend oder nach einer Ausbildung durch entsprechende Zusatzqualifikation, z. B. an einer Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie (VWA) oder bei einer Handwerkskammer. Bei bestimmten Weiterbildungseinrichtungen ist eine kaufmännische Berufsausbildung und eine bestimmte Berufserfahrung vorgeschrieben, sodass völlig Fachfremde hier nicht aufgenommen werden.

Wo gibt es Jobs für Betriebswirte?

Betriebswirte arbeiten überwiegend in öffentlichen und privaten Industrie- und Dienstleistungsunternehmen, aber auch in Handwerksbetrieben, in der öffentlichen Verwaltung, an Hochschulen und selbst in sozialen Einrichtungen wie Kinderheimen oder Krankenhäusern, dort z. B. als kaufmännische Leiter. Betriebswirte sind auch in erheblicher Zahl selbstständig, z. B. als Steuerberater, freiberufliche Personalleiter, Unternehmensberater oder Coach.

Karrierewege für Betriebswirte

Ein Betriebswirt kann sich entweder fachlich spezialisieren und damit sehr gesucht sein, z. B. als Experte für internationales Steuer- und Bilanzrecht, oder den "üblichen" Karriereweg über Gruppen-, Abteilungs- und Bereichsleitung einschlagen.

Ein Studium ist dabei häufig erklärte oder stillschweigende Voraussetzung für beide Entwicklungswege. Je nach Unternehmen wird ab einer bestimmten Karrierestufe auch eine gewisse Zeit im Ausland zur Pflicht. In vielen Unternehmen kann der Weg bis auf den Chefsessel führen.

Was verdient man als Betriebswirt?

Schon duale Studenten erhalten oft überdurchschnittliche Vergütungen von 12.000 bis 15.000 Euro pro Jahr. Absolventen dualer Hochschulen und Akademiker steigen je nach Region und Unternehmensgröße mit 30.000 bis 50.000 Euro ein. Berufsbegleitende Zusatzausbildungen an VWA, HWK usw. schlagen sich in einem zusätzlichen Gehalt von um die 5.000 Euro nieder, ein MBA, der oft nur für Akademiker in Frage kommt, mit 10.000 bis 20.000 Euro, je nach Ruf der Business School.

Berufserfahrene Spezialisten, z. B. in der Wirtschaftsprüfung oder Unternehmensberatung, liegen vielfach zwischen 60.000 und 120.000 Euro, In Leitungspositionen zumindest größerer Unternehmen werden 100.000 Euro und darüber gezahlt, auf Vorstandsebene sind auch Millionengehälter möglich.

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