Skurrile Jobs: 10 Tätigkeiten abseits der Norm

von Christina Pichlmaier

Weltweit gibt es mitunter die seltsamsten Jobs. So beschäftigt beispielsweise die Tokioter U-Bahn sogenannte Oshiya, bei denen es sich um Personal handelt, um Fahrgäste in die völlig überfüllten Wagons zu drücken. Doch auch in Deutschland gibt es skurrile Jobs, die garantiert die ein oder andere Nachfrage bei Menschen anderer Berufe auslösen. Wir stellen dir zehn seltsame Beschäftigungen vor, die ebenso das Prädikat „skurril“ verdienen.

1. Tatortreiniger:in

Die wenigsten von uns kommen mit ihnen in Berührung. Zudem geben die Umstände, unter denen wir dennoch Tatortreiniger:innen begegnen, selten Grund zum Lachen. Außer Frage steht jedoch, dass sie äußerst wichtige Funktionen erfüllen. Die Beseitigung von Blut, Körperflüssigkeiten und anderen Rückständen einer Leiche erfordern spezielle Kenntnisse in den Hygienevorschriften, dem Infektionsschutz und ganz allgemein Chemie. Deshalb rücken diese besonderen Reinigungskräfte nicht mit herkömmlichem Wischmopp und Eimer an, sondern mit Spezialausrüstung.

Tatortreiniger:innen müssen vor diesem Hintergrund psychisch sehr belastbar sein: Sie bekommen Szenen zu Gesicht, bei denen sich den meisten von uns der Magen umdreht. Überraschend ist daher, dass es für diesen Job grundsätzlich keine spezielle Ausbildung gibt. Der Einstieg kann über die Arbeit in der Gebäudereinigung oder auch über den Quereinstieg gelingen. Idealerweise bietet sich aber der Lehrgang zum staatlich geprüften Desinfektor an, der spezifische Kenntnisse vermittelt.

2. Hand- oder Fußmodel

Mit schönen Händen und Füßen kannst du etliche Produkte bewerben. Sehr oft werden Hand- oder Fußmodel von entsprechenden Agenturen für Werbefotos, darüber hinaus auch für Fernsehwerbung und vereinzelt auch als Hand- oder Fuß-Double für Film und Fernsehen eingesetzt. Mit Kenntnissen oder besonderen Fähigkeiten im eigentlichen Sinn hat es wenig zu tun, sondern vielmehr, ob die Natur es gut mit dir meinte. Dennoch müssen Hand- oder Fußmodels einiges dafür tun, um damit längerfristig Geld zu verdienen. Dazu gehört regelmäßige, professionelle Pflege von Händen und Füßen inklusive Nagelpflege. Skurrile Jobs können also auch ästhetisch sein.

3. Erschrecker:in

Halloween, wie die Amerikaner es feiern, ist schon lange auch in anderen Ländern angekommen. So kannst du hierzulande davon profitieren, nämlich als Erschrecker:in. Und zwar finden mittlerweile in den meisten Freizeitparks Halloween-Wochen statt, meist ab etwa Ende September bis Anfang November. Dabei wird nicht nur der Park entsprechend dekoriert, sondern auch sogenannte „Scare Zones“ und Horrorhäuser eingerichtet. Diese erwachen durch Erschrecker:innen erst richtig zum gruseligen Leben.

Dieser Halloween-Job ist ganz klar saisonal und auf wenige Wochen begrenzt. Daher bieten sie sich besonders als kurzzeitiger Nebenjob für Studierende in der vorlesungsfreien Zeit im Wintersemester an. Da diese Jobs sehr begehrt sind, gilt es, sich frühzeitig bei den entsprechenden Parks über freie Stellen als „Scare Actor“ zu erkundigen und zu bewerben.

4. Wasser-Sommelier/-Sommelière

Der Sommelier oder die Somelière für Wein ist ein durchaus bekannter Beruf. Doch wie steht es mit Kenner:innen für Wasser? Es gibt sie wirklich, und sie kennen sich mit Mineralwasser, Tafelwasser, Quellwasser, Heilwasser und allem dazwischen aus. Tatsächlich gibt es in der gehobenen Gastronomie mittlerweile Wasser-Sommeliers, die die Gäste im Hinblick auf Geschmack, Paarung mit Speisen sowie Sensorik, also dem Mundgefühl, beraten. Es ist bislang kein Ausbildungsberuf. Allerdings bieten einige Organisationen Kurse auf diesem Gebiet an.

5. Weihnachtsmann oder Weihnachtsengel

Als Weihnachtsmann oder Weihnachtsengel verkleidet in Supermärkten, Kaufhäusern, Freizeitparks, bei Betriebsfeiern oder ähnlichen aufzutreten, gehört beinahe zu den Klassikern in Sachen skurrile Jobs. Einige Agenturen haben die möglichen Rollen mittlerweile auch auf Wichtel, Weihnachtsfrau und Nikolaus ausgeweitet. Der Einsatzzeitraum ist natürlich relativ kurz. Je nach Bundesland bietet sich der Job als professioneller Weihnachtsmann besonders für Studierende an, die in den winterlichen Semesterferien nach einem Nebenverdienst suchen.

6. Bier-Bike-Fahrer:in

Wer kennt sie nicht, die seltsamen Theken auf Rädern, die gern einmal den Verkehr aufhalten? Eine feuchtfröhliche Partygesellschaft strampelt beim munteren Biertrinken und Musik durch die Gegend. Hast du dich schon einmal gefragt, wie es sein kann, dass so ein Gefährt mitten auf der Straße unterwegs ist?

Das liegt an den Bier-Bike-Fahrer:innen, die von den Verleihfirmen gleich mitgeliefert werden. Während nämlich die Partygäste in die Pedale treten und sich das ein oder andere Hopfengetränk einverleiben, bleiben die Fahrer:innen nüchtern. Sie sorgen dafür, dass alle heil durch den Verkehr kommen und ausreichend Pausen eingelegt werden. Je nach Firma absolvieren sie dabei auch Stadtführungen.

7. Geisterführer:in

Aus irgendeinem Grund gruseln sich Menschen gern. Wie sonst sind Horrorfilme, gruselige Bücher und Haunted Houses mit Erschrecker:innen zu erklären? Eine weitere Variante für Horrorfans sind Führungen mit lokalen oder regionalen Schauergeschichten. Geisterführer:innen sorgen mit den passenden Geschichten über einen Stadtteil, ein Schloss oder einen Platz für ausreichend Gänsehaut.

Wer also ein Händchen für Gästeführungen, fürs Geschichtenerzählen sowie ein Faible für gruselige Atmosphäre und die Arbeit an der frischen Luft hat, sollte sich in der eigenen Stadt bei solchen Anbietern nach Jobs erkundigen.

8. Kremationstechniker:in

Die Anzahl an Feuerbestattungen steigt seit Jahrzehnten an. Kremationstechniker:innen üben daher eine wichtige gesellschaftliche Tätigkeit aus, wenn auch eine wenig sichtbare. Der Beruf in seiner heutigen Form ist erst seit 2005 geregelt, nämlich als Fortbildung für Bestatterfachkräfte durch den Bundesverband Deutsche Bestatter e.V. in Düsseldorf. Die dort ansässige Handwerkskammer nimmt die theoretischen und praktischen Prüfungen ab.

Im Mittelpunkt der Tätigkeit von Kremationstechniker:innen steht natürlich die Kremierung an sich. Die Grundlage ist stets der respektvolle Umgang mit dem Leichnam. Sämtliche technische Aspekte einer Einäscherung sind jedoch von zentraler Bedeutung, was für Außenstehende sicherlich irritierend wirken kann. Das bedeutet vor allem die technische Überwachung der Kremierung, die Betriebssicherheit, die Einhaltung von Hygiene- und Desinfektionsvorschriften sowie die Immissionskontrolle.

9. Lachtrainer:in

Lachen ist eine gute Methode, um mit Stress, Burn-out, zu viel Multitasking und sonstigen Belastungen im Alltag besser umgehen zu können. Wenn das Lachen nicht von selbst kommt, gibt es tatsächlich professionelle Hilfe. Lachtrainer:innen im Rahmen von Lachyoga, Seminaren oder sogar Lachclubs leiten die Teilnehmenden an, Spannungen zu lösen und Sorgen zumindest für einen kurzen Moment zu vergessen. Langfristig kann das zur Verbesserung der Stimmung und damit der Lebensqualität führen.

Die Ausbildung für diese Tätigkeit aus der Kategorie „skurrile Jobs“ ist nicht gesetzlich festgelegt. Der Europäische Berufsverband für Lachyoga und Humortraining e.V. bietet allerdings Seminare und Workshops für die Aus- und Fortbildung für angehende Lachtrainer:innen an.

10.Thanatopraktiker:in

Pietätvoller Umgang mit Verstorbenen und Hinterbliebenen gehört für jeden in der Bestattungsbranche Tätigen zur Berufsgrundlage. Dies gilt besonders für die vorübergehende Konservierung und die optische Wiederherstellung eines Leichnams. Hier schreiten Thanatopraktiker:innen zur Tat. Sie sind im Rahmen der Bestattungsvorbereitungen dafür zuständig, Verstorbene nach ästhetischen Gesichtspunkten herzurichten.

Dies kann aufgrund eines Unfalltodes, Tod durch Gewaltverbrechen oder durch Krankheit notwendig sein, sowie wenn die Hinterbliebenen eine Aufbahrung wünschen. Eine thanatopraktische Behandlung, konkret die temporäre Leichenkonservierung, ist darüber hinaus vorgeschrieben, wenn der Leichnam ins Ausland überführt werden muss.

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